Bericht vom Hauptforum 2017

 

 

Zukunftsschmiede Gevelsberg e. V.
Bericht über das Hauptforum am 21. Juni 2017

Es sind oftmals die leisen Menschen, die durch ihr unspektakuläres Handeln an vielen kleinen Orten das Gesicht der Welt verändern und den Umweltschutzgedanken nach vorne tragen. Und gerade diese Menschen sollten viel mehr in den Fokus unserer heute oft lauten und schnelllebigen Zeit gerückt werden.
Aus diesem Grunde hat die Zukunftsschmiede Gevelsberg e. V. nun zum ersten Mal den „Umweltfreund 2017“ ausgelobt.
Willi Hofeditz vom NABU wurde für sein langjähriges Engagement für den Natur- und Umweltschutz und seiner Verbundenheit zur Zukunftsschmiede Gevelsberg e.V. geehrt. Insbesondere der Schutz der Wildbienen liegt ihm sehr am Herzen. Er erhält von der Vorsitzenden der Zukunftsschmiede Annette L. Bußmann eine entsprechende Urkunde. Sichtlich gerührt nimmt er sie entgegen und berichtet über sein langjähriges Engagement.

Um auf das Jahres-Thema der Zukunftsschmiede „Gärtner in der Stadt“ eingestimmt zu werden, berichtet Michael Treiber (AGU), Naturexperte aus Schwelm von der Aktion „Schwelm blüht auf“, der Anlage und dem ökologischen Nutzen von Blührabatten und Blühstreifen in der Stadt. Federführend wurde diese Aktion von Seiten der Stadt Schwelm durchgeführt und fachlich durch die ehrenamtliche Beratung der AGU und die finanzielle Unterstützung von privaten Sponsoren ermöglicht.
Dass das Thema Gärtnern hochaktuell und durchaus zeitgemäß, ist wurde durch den gut bestückten Büchertisch der Buchhandlung Applet belegt. Eindrucksvoll war auch die erstaunliche Vielfalt der Berichterstattung in der Presse. Allein in den letzten drei Monaten war das Thema 23 mal zu finden. Die Bedrohung der Artenvielfalt von Insekten und der Vogelwelt durch fehlende Nahrungsgrundlagen in den heimischen Gärten wurde einerseits beklagt aber auch Hilfestellung zur Unterstützung und Erhalt beschrieben, z. B. durch die Installation von Insektennisthilfen oder Anlagen von kleinen ökologischen Nischen in heimischen Gärten. Gustav-Adolf Schmidt zeigte die Artikel an Hand einer Präsentation, um Anregungen für die folgende Arbeitsphase des Hauptforums zu geben.

Frau Bußmann beschrieb, dass das Thema mittlerweile immer mehr Gewicht auch für die heimische Wirtschaft hat. So war in der letzten Ausgabe der Südwestfälischen Handelskammer ein Bericht über das wachsende Engagement der Wirtschaft gegen den Rückgang der Artenvielfalt.
Immer mehr Konzerne versuchen, in ihrem Bereich gegenzusteuern. Auch nimmt die Zahl kleinerer Betriebe zu, die diesem Beispiel folgen. Ein neues Programm des Bundeswirtschaftsministeriums soll sie dabei unterstützen. So hat die SIHK mit Herrn Dr. Jens Ferber reges Interesse daran – in Verbindung mit der Zukunftsschmiede Gevelsberg e.V. – gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen.

Um eine gemeinsame Aktion in Verbindung mir den heimischen Umweltorganisationen aus der Region auf den weg zu bringen, müssen gemeinsame Ideen mit der VHS mit ihrer Produktionsschule, den technischen Betrieben der Stadt Gevelsberg, dem Grünflächen- und Forstamt aber auch der Wirtschaftsförderung in Verbindung mit der SIHK entwickelt werden.

Dazu wurden mehrere Diskussionsgruppen gebildet, die spontan Ideen und Vorschläge unter dem Motto „Was wollen wir bis 2019/20 erreicht haben!“ sammelten und aufschrieben.
Im Mittelpunkt stehen  Pflanzen und Gehölze, die Insekten allgemein (von der Wildbiene über die Honigbiene, Hummel, Schmetterlinge) als Nahrungsquelle dienen können. Wichtige Aufgabe dieser Insekten ist z.B. die Bestäubung von Obstbäumen und somit die Aufrechtrechterhaltung des Naturkreislaufs.

Michael Treiber und Herr Sprenger (Stadt Gevelsberg) brachten ihr Fachwissen und die langjährige Erfahrung ein und konnten so viele Fragen der interessierten Forumsteilnehmer beantworten.

Folgende Ideen wurden entwickelt:
– Naturnahe Gestaltung von öffentlichen Beeten unter Einbeziehung von Galabau-Unternehmen, die diese Fläche für sich auch als Werbung nutzen könnten.
Hier könnte man sich auch eine Bürgerbeteiligung und -mithilfe aus den betreffenden Stadtteilen vorstellen.
Installation von Insektennistwänden,Trockenmauern, Kräuterspiralen im Innenstadtbereich als Anschauungsobjekte für die Bürger der Stadt, die zur Nachahmung anregen (mit bereitgelegtem Infomaterial)
Aufstellen von transportablen, bunt gestalteten Pflanzkisten ala Vendôme (zur Bepflanzung durch Schulklassen und Kitagruppen)
Beetpatenschaften ermöglichen – in Anlehnung an die Stadt Sprockhövel
– Auf städtischen Flächen könnten unter fachlicher Anregung geeignete Blühstreifen angelegt werden.

Bericht aus dem Fachforum Radverkehr.
Georg Schäfer berichtet über den tollen Radweg von Wengern nach Albringhausen, der bereits verwirklicht ist sowie über die weitere Entwicklung des Radwegs von Silschede bis in die Innenstadt (Option bis 2020). In der Innenstadt fehlen noch letzte Meter zur Vervollständigung des Radwegs. G. Schäfers Konzept lautet: „Alle Wege, die kürzer als 5 km sind, sollten mit dem Fahrrad zurückgelegt werden“…. und wie wir es auf dem Anblasen bei der Kirmes gehört haben, geht unser Bürgermeister Claus Jacobi hier mit gutem Beispiel voran.

Annette Bußmann

Protokoll