Gevelsberg. Urban Gardening belebt Gevelsberg. Ein Blick in die Region zeigt, welche Möglichkeiten es noch gibt und wie die Bürger davon profitieren.
„Urban Gardening: Gärtnern inmitten der Stadt“: Unter diesem Motto stand das diesjährige Hauptforum der Lokalen Agenda 21 Gevelsberg.
Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende der Zukunftsschmiede Gevelsberg Annette Bußmann blickte sie auf die Entwicklungsgeschichte des Interkulturellen Bürgergartens in Gevelsberg zurück. Die Idee wurde auf dem Hauptforum 2010 „Klimaschutz durch kurze Wege“ formuliert. Im März 2011 wurde unter anderem auf dem Internationalen Frauentag dafür geworben. Bis heute gibt es viele Kooperationspartner, hier sind vor allem die Stadt Gevelsberg und die VHS Ennepe-Ruhr-Süd zu nennen. Der Bürgergarten hat sich etabliert und es finden dort regelmäßig Veranstaltungen wie z. B. die Pflanzentauschbörse statt.
Anschließend stellte Michael Felstau die 2015 gegründete IG Wuppertals Urbane Gärten vor. Deren Motto ist: Die Stadt ist unser Garten! Mit Hinweis auf Henriette Davidis sagte er, dass historisches Wissen oft verloren gegangen ist. Die IG betreibt einen Permakulturhof (Gemeinschaftsgarten) und organisiert Gartenführungen. Unter jährlich wechselnden Themen werden Aktionswochen durchgeführt. Zum Beispiel wurden „Wanderbäume“ (alte Obstbaumarten) in der Stadt aufgestellt, die im Herbst auf einer Obstwiese eingepflanzt wurden. Am 3. Oktober findet übrigens der „Baumpflanztag“ statt. Utopie ist eine gartengerechte Stadt, in der eine weitgehende Selbstversorgung möglich ist.
Der Verein Hatopia (Nachhaltigkeitszentrum Hagen e.V.) wurde dann von Roman Krüger (Vorstand Hatopia) und Thomas Spengler (Coach für essbare Wildpflanzen) vorgestellt. Der seit 2018 bestehende Verein hat die Vision „Essbare Stadt Hagen“. Als Beispiele für erfolgte Aktionen wurde der Parking Day genannt, bei dem auf Parkplätzen Hochbeete aufgestellt wurden. Ein weiteres Projekt war „Wehringhausen gärtnert“. Durch die Finanzierung von „Spielen macht stark NRW“ wurde auf dem Bodelschwinghplatz ein Projekt mit Kindern zwischen 4 und 14 Jahren durchgeführt. Nach dem Vorbild der Stadt Andernach wird das „Essbare Wehringhausen“ entwickelt, bei dem Baumscheiben und Hochbeete bepflanzt werden. Wenn beantragte Fördermittel bewilligt werden, wird im Hagener Stadtgarten ein Bauerngarten als Mitmachaktion und ein essbarer Wildpflanzenpark entwickelt.
Als drittes Projekt wurde das Projekt „Nachbarschaftsacker“ Urbanes Gärtnern der Hattinger Wohnungsbaugesellschaft (HWG eG) durch den Nachhaltigkeitsbeauftragten Christian Schmelzing und den Gärtner Tim Richter vorgestellt. In der dortigen Südstadt, in der es rund 1000 Wohneinheiten gibt, wurde im März 2023 eine Fläche von 100 m² entwickelt. Die Parzellen werden durch die Mieter gemeinschaftlich betreut. Die Einführung des Projekts erfolgte in Zusammenarbeit mit der Firma Ackerpause und wird jetzt durch Tim Richter fortgeführt. Es erfolgen regelmäßige Pflanzaktionen auf Beeten und Hochbeeten. Seit März 2023 gibt es im Ortsteil Rauendahl ein weiteres Gelände mit einem Nachbarschaftsacker. Diese wurden eingezäunt, es wurden Blühwiesen und 2023 auch eine Obstbaumwiese angelegt. Auf dem Betriebsgelände erfolgt in einem kleinen Gewächshaus die Anzucht von vielen der benötigten Pflanzen.
Zum Abschluss wurden Tipps aus den vorgestellten Projekten gesammelt und durch Georg Schäfer (Radforum) und Gustav-Adolf Schmidt (Briefmarkenfreunde) kurze Berichte aus den Foren der Zukunftsschmiede gegeben.